Heidegger, fenomenologia, hermenêutica, existência

Dasein descerra sua estrutura fundamental, ser-em-o-mundo, como uma clareira do AÍ, EM QUE coisas e outros comparecem, COM QUE são compreendidos, DE QUE são constituidos.

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GA21:228 – possibilidade existencial

sexta-feira 17 de novembro de 2023

Sheehan

As long as existence is, it is always in a specific mode [Modus  ]. But that means that existence is not   set, once and for all, in just one specific mode that would exclude any ability to be otherwise. Properly this means that whenever existence behaves in a particular way, that way remains only one possible way of behaving. Existence can, in principle, give up that first way and enter upon a different way of behaving. Therefore, “possibility” is a determination that belongs in principle to the modes of comportment, and this possibility does not disappear when a particular comportment is de facto chosen and lived out.

In this more detailed interpretation   of comportments we also encounter difficulties insofar as the concept of possibility has up until now gone entirely unclarified in scientific philosophy. And to the degree that it has been clarified, the explanations typically only go as far as possibility in the modal sense, where it is seen in the context of statements and of the certitude that can accrue to them. In that case, the idea   of possibility is seen in connection with actuality and necessity as determinations of being, i.e., the being of nature in the broadest sense. The meaning of possibility and the kind of structures of possibility that pertain to existence as such have been entirely closed off to us until the present. Therefore the explication of existence constantly runs up against difficulties because it refuses from the start to conduct investigations into the issue by making any use of traditional concepts.

 [1]

Original

Dasein   ist, sofern es ist, je in einem bestimmten Modus, und das heißt, daß   es sich nicht   ein und für allemal in einen bestimmten Modus versetzt hat, um dabei jede Möglichkeit  , anders zu sein  , auszuschließen, sondern das Eigentliche ist gerade, daß, wenn immer das Dasein sich in einer bestimmten Verhaltungsweise verhält, diese eine mögliche bleibt, d. h. sie kann grundsätzlich aufgegeben werden  , das Dasein kann grundsätzlich sich in eine andere   legen, so daß also zu den Verhaltungsweisen grundsätzlich die Bestimmung   der Möglichkeit dazugehört, und daß die Möglichkeit nicht verschwindet dann  , wenn eine bestimmte Verhaltung   faktisch   gewählt, gelebt wird. Auch hier kommen   wir bei   der näheren Interpretation der Verhältnisse auf   große Schwierigkeiten, sofern der Begriff   der Möglichkeit in der bisherigen wissenschaftlichen Philosophie   ganz ungeklärt ist; und das Ausmaß, in dem er geklärt ist, erstreckt sich charakteristischerweise nur auf die Möglichkeit im Sinne der Modalität, der Modalität, die gesehen wird im Zusammenhang   der Aussage   und ihrer möglichen Gewißheit  . Die Idee   der Möglichkeit ist so zusammengesehen mit Wirklichkeit   und Notwendigkeit   als Bestimmungen des Seins, und zwar des Seins der Natur   im weitesten Sinne. Der Sinn   von Möglichkeit und die Art der Möglichkeitsstrukturen, die dem Dasein als solchem zugehören  , sind uns gänzlich verschlossen bis heute  . Deshalb stößt die Explikation   des Daseins ständig auf Schwierigkeiten, wenn sie sich von vornherein den Weg   zu einer sachlichen Untersuchung   verbaut durch den beliebigen Gebrauch   der überlieferten Begriffe.

Eine der Grundmöglichkeiten des Seins des Daseins selbst  , die wir schon genannt haben  , ist die der Eigentlichkeit   und Uneigentlichkeit. Ich   gehe kurz darauf ein, weil wir später diese Unterscheidung   bei der Klärung des Unterschiedes von eigentlicher und uneigentlicher Wahrheit   brauchen werden. Vom Dasein haben wir im Blick auf das Phänomen   der Sorge   drei [229] Strukturen herausgestellt: In-der-Welt-sein  , Sein mit Anderen und Sein um sich selbst. Dieses so charakterisierte Dasein ist nun weiterhin wesensmäßig jeweils mein Dasein; in der Seinsaussage über dieses Seiende  , das ich Dasein nenne, muß das Personalpronomen notwendig mitgesagt sein, d. h. dieses Seiende vom Charakter des Daseins ist ein »Ich bin« oder »Du bist«. Wir fassen das so, daß wir sagen  , Dasein ist wesenhaft je meines  . Und es ist je meines nicht in irgendeiner formalen Allgemeinheit  , sondern es ist je meines in dieser oder jener Weise   zu sein, so oder so, d. h. es ist je meines, sofern es sich immer schon   entschieden hat, in welcher Weise es meines ist, – sich entschieden hat in dem Sinne, daß es nicht notwendig selbst die Entscheidung   gefällt hat, sondern daß über das Dasein schon entschieden wurde. Das Dasein ist je meines, das besagt faktisch, es ist sich selbst so oder so zu eigen, es hat sich soweit oder sowenig selbst zu eigen, soweit oder sowenig als eigenes verstanden und ergriffen, bzw. defizient: noch nicht ergriffen, oder verloren. Zunächst   und zumeist hat sich das Dasein als eigenes noch gar nicht gewonnen, es hat noch nicht zu ihm selbst gefunden, zur Zeit   der Jugend z. B., oder aber es hat sich verloren und das vielleicht gerade zur Zeit des lebendigsten Lebens. Verloren haben kann es sich nur, und noch nicht sich gefunden haben kann es sich nur, sofern es seinem Sein nach meines ist d. h. mögliches eigentliches. Die beiden Modi der Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit gründen   darin, daß das Dasein überhaupt meines ist.


Ver online : Logik. Die Frage nach der Wahrheit [GA21]


[1 HEIDEGGER, Martin, Logic. The Question of Truth, Thomas Sheehan, Bloomington, Indiana University Press, 2010.