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GA18:17-18 – logos
domingo 25 de junho de 2023
Metcalf & Tazen
Λόγος: “speaking,” not in the sense of uttering a sound but speaking about something in a way that exhibits the about-which of speaking by showing that which is spoken about. The genuine function of the λόγος is the ἀποφαίνεσθαι, the “bringing of a matter to sight.” Every speaking is, above all for the Greeks, a speaking to someone or with others, with oneself or to oneself. Speaking is in concrete being-there, where one does not exist alone, speaking with others about something. Speaking with others about something is, in each case, a speaking out of oneself. In speaking about something with others, I express myself (spreche ich mich aus), whether explicitly or not.
What is this λόγος? It is the fundamental determination of the being of the human being as such. The human being is seen by the Greeks as ζῷον λóγον ἔχον, not only philosophically but in concrete living: “a living thing that (as living) has language.” This definition should not be thought in biological, psychological, social-scientific, or any such terms. This determination lies before such distinctions. Ζωή is a concept of being; “life” refers to a mode of being, indeed a mode of being-in-a-world. A living thing is not simply at hand (vorhanden), but is in a world in that it has its world. An animal is not simply moving down the road, pushed along by some mechanism. It is in the world in the sense of having it. The being-in-the-world of the human being is determined in its ground through speaking. The fundamental mode of being in which the human being is in its world is in speaking with it, about it, of it. Thus is the human being determined precisely through the λόγος, and in this way you can see where, if definition is a λόγος, the matter of definition has its ground insofar as λόγος is the basic determination of the being of the human being. The λόγος as ὁρισμóς addresses beings in their οὐσία, in their being-there. Therefore, we must gain an understanding of οὐσία. (GA18 :17; GA18EN:14)
Original
Λόγος: »Sprechen«, nicht im Sinne des Einen-Laut-von-sich-Gebens, sondern des über etwas Sprechens in der Weise des Aufzeigens des Worüber des Sprechens, durch das sich das Besprochene zeigt. Die eigentliche Funktion des λόγος ist das αποφαίνεσθαι, das »Eine-Sache-zum-Sehen-Bringen«. Jedes Sprechen ist, vor allem für die Griechen, ein Sprechen zu einem oder mit anderen, mit sich selbst oder zu sich selbst. Sprechen ist im konkreten Dasein, da man nicht allein existiert, Sprechen mit anderen über etwas. Mit anderen über etwas Sprechen ist jeweilig ein Sichaus-sprechen. Im Sprechen über etwas mit anderen spreche ich mich aus, ausdrücklich oder nicht.
Was ist nun mit diesem λόγος? Er ist die fundamentale Bestimmung des Seins des Menschen als solchen. Der Mensch wird von den Griechen gesehen als ζῷον λόγον εχον, nicht nur philosophisch, sondern im konkreten Leben: »ein Lebendes, das [als Lebendes] die Sprache hat«. Bei dieser Definition darf man nicht an Biologie denken oder an geisteswissenschaftliche Psychologie und dergleichen. Diese Bestimmung liegt vor solchen Unterscheidungen. ζῷή ist ein Seinsbegriff, »Leben« besagt eine Weise des Seins, und zwar Sein-in-einer-Welt. Ein Lebendes ist nicht einfach vorhanden, sondern ist in einer Welt, in der Weise, daß es seine Welt hat. Ein Tier ist nicht einfach auf die Straße gestellt und bewegt sich auf der Straße, indem es von irgendeinem Apparat geschoben wird. Es ist in der Welt in der Weise des Sie-Habens. Das In-der-Welt-sein des Menschen ist im Grunde bestimmt durch das Sprechen. Die Weise des fundamentalen Seins des Menschen in seiner Welt ist, mit ihr, über sie, von ihr zu sprechen. So ist der Mensch gerade durch den λόγος bestimmt, und so sehen Sie, wo, wenn Definition ein λόγος ist, diese Sache der Definition ihren Boden hat, sofern λόγος die Grundbestimmung des Seins des Menschen ist. Der λόγος als ὁρισμός spricht das Seiende in seiner οὐσία, in seinem Dasein an. War müssen uns also über die οὐσία verständigen. [1]
Ver online : Grundbegriffe der aristotelischen Philosophie [GA18]
[1] Siehe Hs. S. 340 f.